Direkt zum Hauptbereich

Sedlmayr Grund und Immobilien KGaA rückt von Zusicherung ab - und will noch mehr


In einem Brief mit Datum 23. April 2012 teilt eine Anwaltskanzlei pünktlich einen Tag vor der Bauausschusssitzung im Auftrag ihrer Mandantschaft/des Investors Sedlmayr KGaA bezüglich der Schlossbergbrauerei und des Biergartens mit:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Bürgel,
wir nehmen Bezug auf unser Schreiben vom 19.12.2008, mit dem wir einen Antrag auf Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für das Grundstück Flurnummer 20 gestellt hatten. Diesem Antrag hat der Stadtrat im Januar 2009 entsprochen. Zwischenzeitlich wurde nun das Vorhaben auf der gegenüberliegenden Flurnummer 23 vorangetrieben, wo unsere Mandantin in absehbarer Zeit mit der Erteilung einer Baugenehmigung und einer denkmalschutzrechtlichen Erlaubnis rechnet. Vor dem Hintergrund Ihres Schreibens vom 11.04.2012 an Herrn Dr. Kayser-Eichberg möchten wir nun in Absprache mit unserer Mandantin anregen, das Bebauungsplanverfahren für das Grundstück Flurnummer 20 in modifizierter Form fortzuführen.


Im Dezember 2008 beabsichtigte die Sedlmayr Grund und Immobilien KGaA als Vorhabenträgerin den Erhalt des· Gebäudebestandes nebst Biergarten und Gaststätte, den Umbau bzw. die Umnutzung des ehemaligen Brauereihauptgebäudes zu Wohn- und Gewerbezwecken sowie die Schaffung neuen Baurechts für die Errichtung von drei Stadthäusern. An diesen Planungszielen kann so nicht mehr festgehalten werden. Insbesondere ist es leider nicht möglich, den gastronomischen Betrieb am Schlossberg auf der Flurnummer 20 wieder aufzunehmen. Derzeit sind bereits drei weitere Objekte der Sedlmayr KGaA in Dachau vom Leerstand im Gastronomiebereich betroffen. Vor diesem Hintergrund besteht von Seiten der Spaten-Brauerei, an die die Objekte verpachtet sind bzw. waren, keine Bereitschaft mehr, den Standort am Schlossberg erneut zu unterstützen. Die notwendigen Investitionen und die zu erwartende Pacht stehen in keinem vernünftigen Verhältnis zueinander. Jedoch ist die Sedlmayr KGaA bereit, den ehemaligen Biergarten
als Freifläche zu erhalten. Auch mit einer Begehbarkeit der Freifläche durch die Öffentlichkeit bestünde Einverständnis. Im Übrigen sollte das Grundstück zukünftig ausschließlich zu Wohnzwecken genutzt werden. Eine irgendwie geartete gewerbliche Nutzung ist an diesem Standort nicht mehr darstellbar.


Wir beantragen daher namens der Sedlmayr Grund und Immobilien KGaA, das im Januar 2009 beschlossene Bebauungsplanverfahren mit der Maßgabe fortzuführen, dass
• die denkmalgeschützten Gewölbe auf der Flurnummer 20 erhalten bleiben,
• das ehemalige Brauereihauptgebäude einschließlich der ehemaligen Gaststätte unter
weitgehendem Erhalt der Gebäude zu Wohnzwecken umgebaut und umgenutzt wird,
• für die Errichtung von drei Stadthäusern zu Wohnzwecken im nordwestlichen Bereich
des Grundstücks neues Baurecht geschaffen wird und
• der ehemalige Biergarten als Freifläche erhalten bleibt.


Unsere Mandantin ist bereit, auf dieser Basis das Bebauungsplanverfahren fortzuführen und in einem überschaubaren Zeitraum zum Abschluss zu bringen.


Mit freundlichen Grüßen,
...



(Fettdruck oben wurde von uns gesetzt)

Ob man nun das Abrücken vom ursprünglichen Ehrenwort und der Öffentlichkeit gegebenen Versprechungen mit drei oder mehr zusätzlichen Stadthäusern belohnen wird, wird politisch durch den Stadtrat zu entscheiden sein.

Die angesprochene Baugenehmigung und denkmalschutzrechtliche Erlaubnis für den Bereich der Flaschenabfüllerei wird noch im Bauausschuss behandelt.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wahlprogramm Stadtratswahl: WACHSENDE STADT – WACHSENDE AUFGABEN

Dachau ist in den letzten Jahren moderat gewachse n. Unsere Stadt ist attraktiv, weil sie sie in einer Region mit guten Arbeitsplätzen liegt, weil die Kinderbetreuung hervorragend ausgebaut ist und die Kultur- und Erholungsangebote Qualität haben. All das muss sich eine Stadt im wahrsten Sinn des Wortes auch leisten können. Wachstum bedeutet immer Chancen und Risiken. Deshalb will die CSU • die Stadt Dachau unter Beachtung sozialer Belange maßvoll weiterentwickeln . Dazu gehört, dass sich die Investoren bei neuen Baulandausweisungen an den Folgelasten wie der Errichtung von Kinderbetreuungseinrichtungen angemessen beteiligen . Auch für sozial Schwächere muss es weiterhin bezahlbaren Wohnraum geben – der soziale Wohnungsbau ist dabei ein wichtiges Instrument. Insbesondere auf dem MD-Gelände sehen wir Möglichkeiten für neue Formen altersgerechten Wohnens . Eine entsprechende Entwicklung des Geländes wird auch zu einer Belebung der Innenstadt beitragen . Generell ist die N...

Zehn-Minuten-Takt für Busse bleibt

Bereits einen Monat nach der ersten Ausgangssperre wegen Corona wollte die Verwaltung unter OB Florian Hartmann den 10-Minuten-Takt für die Buslinien 720, 722 und 726 kippen. In der Vorlage stand, dass der Schuldenstand auch ohne Corona-Krise bereits zum Jahresende 2023 auf 110 Mio. Euro ansteigen würde und man die Auswirkungen der Corona-Krise nur schwer einschätzen könne. Aus diesem Grund wollte die Verwaltung das Projekt sofort stoppen. Eine Wiederaufnahme würde allerdings einige Jahre dauern, da die Ausschreibungen alle zurück gezogen werden müssten. Der  Verwaltungsvorschlag wurde vom größten Teil der Stadträte abgelehnt. Warum steht die CSU auch heute noch zu diesem Projekt? Das Projekt Zehn-Minuten-Takt ist aus Sicht der CSU eines der Kernprojekte der Verkehrswende und des Klimaschutzes in Dachau. Die Investitionen sind notwendig um die zweite große Krise, nämlich die Klima-Krise zu bewältigen. Aus unserer Sicht gibt es eine Vielzahl von anderen Pr...

Wahlprogramm Stadtratswahl: MOBILE BÜRGER - MOBILE LÖSUNGEN

Mobilität ist eine Errungenschaft unserer Zeit. Noch nie waren wir so mobil, so flexibel, so schnell wie heute. Das stellt uns gleichzeitig alle vor große Herausforderung. Der Verkehr in der Stadt Dachau hat über die vergangenen Jahre zugenommen . Der Platz für Fußgänger, Radfahrer und Autos ist begrenzt . Wir wollen und müssen daher ganzheitliche Lösungen schaffen, so dass unsere Bürger optimal von A nach B kommen und sich von dem Ort, an dem Sie gerade sind, mit anderen bestmöglich vernetzen können. Dabei will die CSU: • ein ganzheitliches Verkehrskonzept schaffen. Die Zunahme der Verkehrsströme muss bestmöglich aufeinander abgestimmt werden. Dabei wollen wir die einzelnen Verkehrsträger – vom Fußgänger über den Rad- und Autofahrer, sowie den ÖPNV – nicht gegeneinander ausspielen . Priorität genießen aus Sicht der CSU die Verkehrssicherheit und die Erhaltung des Verkehrsflusses . Des Weiteren ist es unser Ziel, das mobile Leben barrierefrei und umweltfreundlich zu gest...