Der Bauausschuss hat gestern den Weg für den Abriss der ehemaligen Flaschenabfüllerei in der Klosterstraße und die Neubebauung mit Wohnungen frei gemacht. Problematisch war bei diesem Vorhaben, das die Stadt mittlerweile fast 20 Jahre beschäftigt, v.a. die denkmalrechtliche Situation: die Tonnengewölbe sind geschützt. Nach umfangreicher Beratung in den letzten Jahren, mehreren gutachterlichen Stellungnahmen etc. hat die CSU für die Abrissgenehmigung und die Baugenehmigung gestimmt. Entscheidend waren dafür insbesondere folgende Gesichtspunkte:
Es werden nun 28 Wohnungen mit Größen von 45 bis 105 qm sowie eine Wohnung mit 170 qm entstehen.
- Im Jahr 2009 haben sich bei einem Bürgerentscheid 2/3 der Bürger für den Abriss und gegen den Erhalt der Flaschenabfüllerei entschieden.
- Wohnbebauung trägt zur Belebung der Altstadt bei. Hierfür sind Parklätze erforderlich. Beim Bau einer Tiefgarage können die Kellergewölbe allerdings nicht erhalten werden.
- Keller und Gänge gleicher denkmalrechtlicher Qualität sind auf dem gegenüberliegenden Grundstück der ehemaligen Brauerei vorhanden. Dieses Gebäude soll auch oberirdisch erhalten und im Bestand saniert werden.
- Für die bislang kritisch gesehene Positionierung der Tiefgarageneinfahrt an der tiefsten Stelle des Geländes konnte eine vertretbare Lösung gefunden werden: Die Einfahrt wird ins Gebäude zurückversetzt und eingehaust. Die Immisionsgrenzwerte werden lt. Gutachten unterschritten.
Hier entstehen demnächst 29 Wohnungen mitten in der Altstadt! |
Im Verlauf der Diskussion wurde deutlich, dass etwa für ÜB und SPD weniger die denkmalgeschützten Keller ein Grund zur Ablehnung waren, sondern der Wunsch, dass die Genehmigungen betreffend Abfüllerei nur gemeinsam mit einer Verpflichtung zur Renovierung der Brauerei und Erhaltung des Biergartens erteilt werden soll. Dies ist nach den jetzigen Gegebenheiten allerdings rechtlich nicht möglich. OB Bürgel wies darauf hin, dass der Eigentümer angekündigt habe, das bisherige Biergartengelände an die Stadt zu übertragen, wenn bei der Abfüllerei Baurecht geschaffen sei. Es solle ein Bürgerbiergarten entstehen. Das Brauereigebäude werde in der Folge im Bestand saniert.
Es werden nun 28 Wohnungen mit Größen von 45 bis 105 qm sowie eine Wohnung mit 170 qm entstehen.
Die CSU stimmte schließlich einem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zu, wonach die Denkmalqualität des Brauereigeländes/-gebäudes überprüft werden solle sowie welche Maßnahmen zum Erhalt man ggf. vom Eigentümer schon heute verlangen könne.
Übrigens: Auf Antrag der CSU wurde schon vor einigen Monaten für das Brauereigelände ein Bebauungsplan aufgestellt, mit dem sichergestellt wird, dass der Bestandsschutz für den Biergarten nicht endet, so dass auch diese Fläche für die Zukunft gesichert ist.
Fazit: Endlich tut sich wieder was an dieser prägnanten Stelle der Stadt, der demokratisch ermittelte Bürgerwille wird umgesetzt!
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