Direkt zum Hauptbereich

Stadtrat aktuell: Die Nord-Ost-Umfahrung wird weiter geplant


Gestern Abend hat der Stadtrat nach leidenschaftlicher Debatte mit deutlicher Mehrheit die Fortführung der Planungen für eine Ostumfahrung Dachaus und mit etwas knapperer Mehrheit (20 : 16 - mit Stimmen der CSU, ÜB, FW, BfD, FDP) auch die für eine Nordumfahrung beschlossen. Hier die wichtigsten Fakten und Argumente (die juristischen Scharmützel wollen wir unseren Lesern dabei weitestgehend ersparen...)


  • Die beiden Umfahrungen haben überschaubaren Nutzen für die Verkehrsentlastung in der Stadt Dachau (entlastet werden v.a. die Sudetenlandstraße, die Schleißheimer Straße und die Alte Römer-Straße, nur unwesentlich die Münchner und die Mittermayerstraße), aber erheblichen Nutzen für den Landkreis Dachau, z.B. für Hebertshausen, aber auch deshalb, weil sich die Schleichverkehre auf die Umgehungen zurückverlagern werden. Die Umfahrungen sind also insbesondere eine Frage der Solidarität mit dem Landkreis (dem die Stadt bekanntlich angehört...)
  • Die von OB Hartmann und SPD ins Spiel gebrachte Westumfahrung ist ein Luftschloss. Hierfür gibt es keinerlei Planungen, keinerlei Vorgespräche, das staatliche Bauamt hält sie für unrealistisch. Auf absehbare Zeit würde hier nichts passieren. Die Nordumfahrung ist bereits raumfestgestellt, die Ostumfahrung geht jetzt ins Planfeststellungsverfahren. Bindet man eine Westumfahrung an die B471 an (auf der A8 steht der Verkehr jetzt bereits in der rush-hour), müsste die Westumfahrung voll durch das Ampergebiet geführt werden - ökologisch eine Katastrophe. Von den zu überwindenden Höhenunterschieden auf dieser Strecke ganz zu schweigen.
  • Die Bevölkerungsentwicklungsprognosen und die Verkehrsentwicklungsprognosen haben sich im Vergleich zur Erstellung der vorliegenden Gutachten drastisch verändert - mehr Menschen, mehr Verkehr, v.a. mehr Schwerlastverkehr sind die Folge. Stadt und Landkreis müssen den drohenden Verkehrskollaps verhindern. Mit welcher realistischen Alternative zur Nord-Ost-Umfahrung das möglich sein soll, dazu kein Wort von Grünen und Bündnis.
  • Zu klären ist allerdings in der Tat noch die Finanzierung - nach Abzug der Zuschüsse würden etwa 4,5 Mio Euro bei der Stadt Dachau hängen bleiben, wenn die Ostumfahrung in kommunaler Sonderbaulast verwirklicht wird. Die Verwaltung wurde beauftragt, abschließend zu klären, ob und in welcher Höhe eine Beteiligung des Landkreises daran erfolgen wird. Dazu dann im Herbst mehr.
  • Im weiteren Planungsverlauf betreffend Nordumfahrung ist selbstverständlich auf die Belange unserer Bürger in Pellheim Rücksicht zu nehmen - fixe Trassenführungen dort gibt es bis heute ohnehin nicht, diese werden erst im weiteren Fortgang des Verfahrens festgelegt.
Die gestrige - wohl abgewogene - Entscheidung  ist gut für die Stadt und gut für den Landkreis und damit gut für alle Bürger. Im Herbst geht`s dann mit zusätzlichen Details weiter...

Kommentare

  1. Meiner Meinung nach gibt es schon eine fixe Trassenführung. Diese Trassenführung wird auch noch vereinfacht wenn die Firma Hörl das Windrad baut. Das bedeutet die Nordumfahrung rückt automatisch Richtung Pellheim. Die Pellheimer und auch die Goppertshofener Bürger werden sich mit Händen und Füßen gegen die Nordumfahrung wehren!

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Frohe Weihnachten

Verbesserung der Kreuzung Krankenhaus-/Mittermayerstr.

Scchon im September letzten Jahres hat die CSU beantrag zu überprüfen, ob die Einmündung von der Krankenhausstr. in die Mittermayerstr. verbessert werden kann. Im letzten Umwelt - und Verkehrsausschuss kam nun das Ergebnis. Die Stadtverwaltung sieht keine Lösung, die Kreuzung so zu gestalten, dass der Verkehr besser fließen kann. Schade... Peter Strauch Stadtrat

Privatisierung der Wasserversorgung und Lobbyismus

(c) Sebastian Leiß (Foto) Die Privatisierung der Wasserversorgung und Lobbyismus im Europäischen Parlament waren die Themen des Pressegespräches mit Frau Dr. Angelika Niebler (MdEP), zu welcher die CSU-Stadtratsfraktion Dachau und die Frauen Union Dachau eingeladen hatte. Frau Niebler stellte bei dieser Gelegenheit klar, dass sich die CSU-Europaparlamentarier immer gegen die Aufnahme der Wasserversorgung in die sogenannte Konzessionsvergaberichtlinie gewandt hätten. Auch wenn die Wasserversorgung nunmehr Regelungsinhalt der Richtlinie sei, sei es doch gelungen, die Stadtwerke und kommunale Versorger hierbei herauszunehmen. Da die Stadtwerke Dachau ein Eigenbetrieb der Großen Kreisstadt Dachau sind, seien diese nunmehr nicht mehr von dem Vorhaben betroffen. Im Auge hätte die Kommission Stadtwerke wie die Stadtwerke München als Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GmbH) gehabt, welche am Energieversorgungsmarkt wie große Energieversorgungsunternehmen auftreten würden. Zwischenzei...