Direkt zum Hauptbereich

Es kann losgehen: Abrissgenehmigung und Baugenehmigung Flaschenabfüllerei erteilt

Der Bauausschuss hat gestern den Weg für den Abriss der ehemaligen Flaschenabfüllerei in der Klosterstraße und die Neubebauung mit Wohnungen frei gemacht. Problematisch war bei diesem Vorhaben, das die Stadt mittlerweile fast 20 Jahre beschäftigt, v.a. die denkmalrechtliche Situation: die Tonnengewölbe sind geschützt. Nach umfangreicher Beratung in den letzten Jahren, mehreren gutachterlichen Stellungnahmen etc. hat die CSU für die Abrissgenehmigung und die Baugenehmigung gestimmt. Entscheidend waren dafür insbesondere folgende Gesichtspunkte:
    Hier entstehen demnächst 29 Wohnungen
    mitten in der Altstadt!
  • Im Jahr 2009 haben sich bei einem Bürgerentscheid 2/3 der Bürger für den Abriss und gegen den Erhalt der Flaschenabfüllerei entschieden.
  • Wohnbebauung trägt zur Belebung der Altstadt bei. Hierfür sind Parklätze erforderlich. Beim Bau einer Tiefgarage können die Kellergewölbe allerdings nicht erhalten werden.
  • Keller und Gänge gleicher denkmalrechtlicher Qualität sind auf dem gegenüberliegenden Grundstück der ehemaligen Brauerei vorhanden. Dieses Gebäude soll auch oberirdisch erhalten und im Bestand saniert werden.
  • Für die bislang kritisch gesehene Positionierung der Tiefgarageneinfahrt an der tiefsten Stelle des Geländes konnte eine vertretbare Lösung gefunden werden: Die Einfahrt wird ins Gebäude zurückversetzt und eingehaust. Die Immisionsgrenzwerte werden lt. Gutachten unterschritten.
Im Verlauf der Diskussion wurde deutlich, dass etwa für ÜB und SPD weniger die denkmalgeschützten Keller ein Grund zur Ablehnung waren, sondern der Wunsch, dass die Genehmigungen betreffend Abfüllerei nur gemeinsam mit einer Verpflichtung zur Renovierung der Brauerei und Erhaltung des Biergartens erteilt werden soll. Dies ist nach den jetzigen Gegebenheiten allerdings rechtlich nicht möglich. OB Bürgel wies darauf hin, dass der Eigentümer angekündigt habe, das bisherige Biergartengelände an die Stadt zu übertragen, wenn bei der Abfüllerei Baurecht geschaffen sei. Es solle ein Bürgerbiergarten entstehen. Das Brauereigebäude werde in der Folge im Bestand saniert.

Es werden nun 28 Wohnungen mit Größen von 45 bis 105 qm sowie eine Wohnung mit 170 qm entstehen.

Die CSU stimmte schließlich einem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen zu, wonach die Denkmalqualität des Brauereigeländes/-gebäudes überprüft werden solle sowie welche Maßnahmen zum Erhalt man ggf. vom Eigentümer schon heute verlangen könne.

Übrigens: Auf Antrag der CSU wurde schon vor einigen Monaten für das Brauereigelände ein Bebauungsplan aufgestellt, mit dem sichergestellt wird, dass der Bestandsschutz für den Biergarten nicht endet, so dass auch diese Fläche für die Zukunft gesichert ist.

Fazit: Endlich tut sich wieder was an dieser prägnanten Stelle der Stadt, der demokratisch ermittelte Bürgerwille wird umgesetzt!

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Der Verteilungskampf hat begonnen

In der heutigen Ausgabe der Dachauer SZ wird deutlich, dass der „Verteilungskampf“ bereits begonnen hat. SPD und Bündnis stellen klar, dass Ausgabenkürzungen in verschiedenen Bereichen für sie nicht in Frage kommen, wohingegen Steuererhöhungen ebenfalls kategorisch ausgeschlossen werden. Die Quadratur des Kreises ist also doch möglich? Die Kultur kommt ebenfalls zu Wort und begründet, warum auch Einsparungen „hier“ und „da“ ebenfalls ausgeschlossen und nicht möglich sind. Frei nach dem Sankt-Florians-Prinzip: „Verschon mein Haus, zünd‘ andre an“ Nach Auffassung der CSU werden die Einsparungen alle Bereiche betreffen und mit „Maß und Ziel“ vorgenommen werden müssen. Natürlich sollen bestehende Strukturen nicht zerstört werden. Wer aber meint, man könne umfangreiche Sparmaßnahmen einleiten, ohne dass hiervon die Bürger überhaupt etwas bemerken, wird sich irren. Dies kann vielleicht beim laufenden Haushalt 2009 noch funktionieren. Beim Haushalt 2010 wird man jedoch spätestens in der

Werkausschuss (WA) lehnt weitere Prüfung und Rechtsgutachten ab

Das Bündnis und die BI "Kontra Kohle" wollten die Frage geklärt haben , ob die feste vertragliche Bindung von 20 Jahren im Gesellschaftsvertrag zum Steinkohlekraftwerk Lünen als wirksam anzusehen ist. Ein von den Stadtwerken Dachau eingeholtes Rechtsgutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die feste Laufzeit des Vertrages als wirksam anzusehen ist. Die weit überwiegende Mehrheit des Werkausschusses (WA) lehnte mit den Stimmen von CSU, Freien Wählern, FDP und ÜB die Einholung eines weiteren Rechtsgutachtens, wie vom Bündnis beantragt, ab.

Wordpress-Blog "Vitales Dachau" - Anonym geht's einfach leichter

Ein neuer "low-budget" Blog mit Titel "Vitales Dachau" setzt sich mit dem Stadtentwicklungsprozess und der Dachauer Stadtentwicklung - natürlich kritisch - auseinander. Parallel zur Veröffentlichung im Internet bekamen die Stadträte eine Mail von Frau Karin Frontzeck, welche auf den Text und Internet-Blog verweist. Auf der Internetseite ist leider kein Verantwortlicher oder Ansprechpartner auszumachen. Honorig wird um eine Spende an die Dachauer Tafel bei Ideenübernahme von Parteien oder Politik aus dem Blog gebeten. Hierzu meinen wir: Hervorragend , wenn sich Bürger oder eine Bürgerin die Arbeit machen und Zeit nehmen, ihre Gedanken - wie hier geschehen - ausführlich auf Papier zu bringen und zu veröffentlichen. Schade jedoch , dass dies in anonymer Weise erfolgt und eine wirkliche Diskussion leider nicht möglich ist. Außer man schreibt einen Kommentar im genannten Internet-Blog. Eine wirkliche Diskussion dürfte aber hier wohl nur schwer zu führen sein.