Direkt zum Hauptbereich

Niederlage für die Bürger Dachaus - SPD sei Dank



Am gestrigen Dienstag wurde im Umwelt- und Verkehrsausschuss ein für Dachau zukunftsweisendes Thema diskutiert. Die SPD und weitere Fraktionen haben gemeinsam die Ausweisung eines Landschaftsschutzgebietes  beantragt. Das Landschaftsschutzgebiet soll die Größe von 120 ha haben und zwischen dem „Tiefen Graben“ und der Würm und von der Schleißheimer Str. bis zur B471 reichen.

Was sagt das Landratsamt dazu?
In seiner rechtlichen Beurteilung heißt es: "Eine Ausweisung ... wäre jedoch aufgrund der bestehenden Nutzung und geringen Größe naturschutzfachlich und -rechtlich fragwürdig". Unabhängig von dieser rechtlichen Betrachtung geht es aber um viel mehr:

Was spricht noch dagegen?
Der Antrag widerspricht eindeutig einer Entscheidung im Bauausschuss vom 24.03.2015. Hier wurde festgelegt, dass alle potentiellen Gewerbeflächen gemeinsam mit den Bürgern betrachtet werden und im Bürgerdialog ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept erarbeitet wird. Eine dieser potentiellen Flächen ist diejenige, die nun zum Landschaftsschutzgebiet gemacht werden soll. Die SPD und ihre Mehrheitsbeschaffer amputieren also von vorne herein den geplanten Bürgerbeteiligungsprozess - und das, obwohl Teile der SPD einschließlich OB Hartmann im Bauausschuss der breitestmöglichen Bürgerbeteiligung ihre Zustimmung erteilt haben. Anscheinend meint man es nun doch nicht so ernst mit der Einbindung der Bürger. Schade, denn man hatte anderes versprochen.

Was will eigentlich die CSU?
Wir wollen der Bürgerbeteiligung zum Thema Gewerbeflächen nicht vorgreifen, die Bürger nicht bevormunden. Deshalb muss man alle Flächen in einer Bürgerbeteiligung berücksichtigen, eben auch die neben dem Seeber-Gelände.
Wichtig dabei ist, dass die CSU nicht grundsätzlich gegen ein Landschaftsschutzgebiet ist, sondern die Entscheidung über die Zukunft der genannten Fläche eben nicht VOR, sondern NACH der Bürgerbeteiligung treffen will. Das würde die Bürgerbeteiligung ansonsten ad absurdum führen.
Wer also gebetsmühlenartig behauptet, die CSU habe sich schon auf ein Gewerbegebiet neben dem Seeber-Gelände festgelegt, sagt schlicht die Unwahrheit.

Peter Strauch
Dr. Dominik Härtl


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Der Verteilungskampf hat begonnen

In der heutigen Ausgabe der Dachauer SZ wird deutlich, dass der „Verteilungskampf“ bereits begonnen hat. SPD und Bündnis stellen klar, dass Ausgabenkürzungen in verschiedenen Bereichen für sie nicht in Frage kommen, wohingegen Steuererhöhungen ebenfalls kategorisch ausgeschlossen werden. Die Quadratur des Kreises ist also doch möglich? Die Kultur kommt ebenfalls zu Wort und begründet, warum auch Einsparungen „hier“ und „da“ ebenfalls ausgeschlossen und nicht möglich sind. Frei nach dem Sankt-Florians-Prinzip: „Verschon mein Haus, zünd‘ andre an“ Nach Auffassung der CSU werden die Einsparungen alle Bereiche betreffen und mit „Maß und Ziel“ vorgenommen werden müssen. Natürlich sollen bestehende Strukturen nicht zerstört werden. Wer aber meint, man könne umfangreiche Sparmaßnahmen einleiten, ohne dass hiervon die Bürger überhaupt etwas bemerken, wird sich irren. Dies kann vielleicht beim laufenden Haushalt 2009 noch funktionieren. Beim Haushalt 2010 wird man jedoch spätestens in der

Werkausschuss (WA) lehnt weitere Prüfung und Rechtsgutachten ab

Das Bündnis und die BI "Kontra Kohle" wollten die Frage geklärt haben , ob die feste vertragliche Bindung von 20 Jahren im Gesellschaftsvertrag zum Steinkohlekraftwerk Lünen als wirksam anzusehen ist. Ein von den Stadtwerken Dachau eingeholtes Rechtsgutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die feste Laufzeit des Vertrages als wirksam anzusehen ist. Die weit überwiegende Mehrheit des Werkausschusses (WA) lehnte mit den Stimmen von CSU, Freien Wählern, FDP und ÜB die Einholung eines weiteren Rechtsgutachtens, wie vom Bündnis beantragt, ab.

Wordpress-Blog "Vitales Dachau" - Anonym geht's einfach leichter

Ein neuer "low-budget" Blog mit Titel "Vitales Dachau" setzt sich mit dem Stadtentwicklungsprozess und der Dachauer Stadtentwicklung - natürlich kritisch - auseinander. Parallel zur Veröffentlichung im Internet bekamen die Stadträte eine Mail von Frau Karin Frontzeck, welche auf den Text und Internet-Blog verweist. Auf der Internetseite ist leider kein Verantwortlicher oder Ansprechpartner auszumachen. Honorig wird um eine Spende an die Dachauer Tafel bei Ideenübernahme von Parteien oder Politik aus dem Blog gebeten. Hierzu meinen wir: Hervorragend , wenn sich Bürger oder eine Bürgerin die Arbeit machen und Zeit nehmen, ihre Gedanken - wie hier geschehen - ausführlich auf Papier zu bringen und zu veröffentlichen. Schade jedoch , dass dies in anonymer Weise erfolgt und eine wirkliche Diskussion leider nicht möglich ist. Außer man schreibt einen Kommentar im genannten Internet-Blog. Eine wirkliche Diskussion dürfte aber hier wohl nur schwer zu führen sein.